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1. Theil 2 - S. 49

1880 - Stuttgart : Heitz
Konrad I. Heinrich der Städtegründer. 49 eine Menge Hirsche, Eber und Bären mit eigener Hand erlegt hatte; eben so war er auch im Kriege unermüdlich, und allen seinen schönen Eigenschaften setzte er durch eine reine Gottesfurcht und Frömmigkeit die Krone auf. Unter seinen vielen Thaten ist keine merkwürdiger, als die Bezwingung der wilden Ungern. In Ungarn, wo vor Zeiten die Hunnen *) gehaust, hatte sich seit kurzer Zeit ein rohes, kriegerisches Volk, die Ungern oder Magyaren, niedergelassen, welches vermuthlich vom Kaukasus hergezogen war. Arpad war ihr Führer gewesen. Im höchsten Grade raubsüchtig, war es mit seinen neuen Wohnsitzen nicht zufrieden, sondern machte unaufhörliche Einfälle in Deutschland, Italien, Frankreich und Griechenland, führte unermeßliche Beute und Gefangene, besonders Weiber und Kinder, mit sich fort und beging die abscheulichsten Grausamkeiten. Es war nichts Seltenes, daß sich die Ungern der Leichen der erschlagenen Feinde als Sitze oder als Eßtische bedienten und einander vom Blute der Feinde zutranken. Und was diese Leute so gefährlich machte, war, daß man ihnen so schwer beikommen konnte; denn fast alle Jahre erschienen sie in einer andern Gegend. Schnell waren sie da, und ehe man Kriegsleute gegen sie zusammengezogen hatte, waren sie aus ihren kleinen raschen Pferden auch schon wieder mit der gemachten Beute und den Gefangenen weiter gezogen. Sie waren eine große Landplage für unser Vaterland. Wie mancher Deutsche mußte es mit ansehen, wie sein Weib und seine Kinder ihm unter vielen Schlägen weggeführt wurden, ohne die Hoffnung zu haben, sie je wieder zu sehen! Die Weiber wurden mit den langen Haaren aneinander gebunden und dann mit Peitschenhieben nach Ungarn in die Sklaverei getrieben. Puch unter Heinrich dem Vogler machten diese Ungern Einfälle in Sachsen, verheerten ■das , ganze Land, verbrannten die offenen Städte, ermordeten die Menschen und trieben andern gräulichen Unfug; und wenn Heinrich seine Mannen gegen sie führte, so hatten diese eine solche Furcht vor den wilden Barbaren, daß sie sich nicht an sie herantrauten. Da hielt er es für besser, erst seine Sachsen nach und nach an den Krieg zu gewöhnen, und ging mit den Ungern einen neunjährigen Waffenstillstand ein, wofür er ihnen jährlich einen Tribut bezahlte. Diese neun Jahre benutzte *) Die Hunnen waren bald nach Attila'ö Zeit von den G^piden nach Asien zurückgetrieben worden. Weltgeschichte für Töchtc,-. Ii. 16. Aufl. 4

2. Theil 2 - S. 40

1880 - Stuttgart : Heitz
40 Mittlere Geschichte. 1. Periode. Franken. heraus, ritten rings um die Uhr und verschwanden wieder da, wo sie herausgekommen waren. Auch ein Schachspiel war dabei, welches noch heute in Paris auf der großen Bibliothek gezeigt wird. Die Franken konnten sich an dem Wunderwerke gar nicht satt sehen. Karl bezeigte sich gegen den morgenländischen Kaiser nicht undankbar; er schickte ihm, was seine Länder Vorzügliches hervorbrachten: spanische Maulthiere, Pferde aus den Rheinlanden, friesische Gewänder, weiß, grau, blau und gestreift, und große Hunde, die zur Tiger- und Löwenhetze gebraucht werden sollten. Recht naiv erzählt ein alter Geschichtsschreiber die Verwunderung, welche die morgenländischen Gesandten über das viele Neue, was sie sahen, bezeigt hätten. „Fast nach Jahresverlauf," so erzählt er, „trafen die Gesandten, nachdem sie viel Ungemach erduldet hatten, im Frankenlande ein. Am hohen Osterfeste hatte sich der unvergleichliche Karl so geschmückt, daß er ihnen über die Maßen schrecklich vorkam. Neugierig baten sie. Alles besehen und betasten zu dürfen. Er erlaubte es. Da stiegen sie allenthalben umher, liefen hierhin und dorthin, besahen Alles mit Staunen, befühlten Alles, und so oft sie vom Söller herab die Pracht der Geistlichen und Höflinge geschaut hatten, kamen sie mit hellem Gelächter zum Kaiser zurück, schlugen die Hände zusammen und riefen ohne Aufhören : „Ei! fönst haben wir nur Menschen von Erde gesehen; aber diese hier sind von eitel Gold!" — So hat es noch lange gedauert. Endlich hat sie der Kaiser mit auf die Jagd genommen; aber beim Anblicke der schrecklichen Auerochsen hat sich ihr Staunen in gewaltige Furcht verkehrt, in welcher sie sich bald wieder fortmachten." — Ein ander Mal schickte ihm Harun al Raschid einen Elephanten nach Aachen. Ein Jude Isaak, der in Bagdad als Dolmetscher diente, brachte ihn nach vielen Beschwerden über das Mittelmeer bis dahin. Da war des Staunens gar kein Ende. Weit und breit liefen die Leute zusammen, das Unthier, von dergleichen sie nie etwas gesehen oder gehört hatten, zu betrachten, und sie konnten sich an der wandernden Fleischmasse nicht satt sehen. Karls letzte Lebensjahre waren noch recht traurig. Drei liebe Söhne waren ihm von allen noch übrig. Er bestimmte, wie sie nach seinem Tode sich in seine Länder theilen sollten, und gab ihnen noch überdies viele weise Lehren. Siehe, da starb vier Jahre vor seinem Tode sein Sohn Pipin, und gleich das Jahr darauf auch sein ältester und liebster Sohn Karl. Mit diesem wurden seine letzten Freuden zu Grabe getragen und er fühlte — dieser

3. Theil 2 - S. 33

1880 - Stuttgart : Heitz
Karl der Große. » 33 Pfalz, gebracht wurden. In den Grenzländern schützten die Markgrafen gegen die feindlichen Einfälle. Zog Karl in den Krieg, so wurde der Heerbann aufgeboten ; denn stehende Heere, wie jetzt, hatte man damals noch nicht, und auch Karl hatte nur eine kleine Schaar stehender Truppen. Alle, die von Karl ein Lehen erhalten hatten, auch alle freien Besitzer von Ländereien, mußten dann aufbrechen mit ihren Knechten. Lanze, Schild, Bogen, Pfeile, Helme und Panzer brachte jeder selbst mit. Geistliche blieben zu Hause; aber sie mußten ihre dienstpflichtige Mannschaft schicken. Den Geistlichen war Karl besonders zugethan; aber er hielt streng darauf, daß sie einen echt christlichen Wandel führten, verbot ihnen Waffen zu tragen, weil sie, wie er sagte, mehr auf Gottes Schutz als auf menschliche Gewalt vertrauen sollten, duldete nicht, daß sie jagten, mit Hunden durch den Wald schweiften, Stoßvögel und Possenreißer hielten und überhaupt weltliche Dinge trieben. Dabei war er überaus wohlthätig gegen Arme und Kranke, erbaute für sie Hospitäler und schickte selbst Geld über das Meer nach Jerusalem, Alexandrien und Karthago, um die dortigen armen Christen zu unterstützen; denn in jener Zeit waren Wallfahrten sehr gewöhnlich. Wer es irgend vermochte, wallte nach Rom, um am vermeintlichen Grabe des Apostels Petrus andächtig zu beten; Andere zogen nach Jerusalem und achteten die Beschwerden und Gefahren der weiten Reise nicht, um da zu wandeln, wo der Heiland den Boden betreten hatte. Aus allen Landstraßen sah man in jenen Jahrhunderten Pilger ziehen, meist barfuß, eine Pilgertasche auf dem Rücken, einen Pilgerhut auf dem Kopfe und einen Stab in der Hand. Diese frommen Leute standen, wie Wittwen und Waisen, unter dem Schutze des Kaisers, und sie verletzen oder hindern, hieß Gott beleidigen. Arme und Reiche nahmen sie mit Freuden auf und beherbergten sie gern; Obdach, Herd und Wasser war jeder ihnen zu geben verbunden. Recht erfreulich ist es, zu lesen, was für ein frommer Fürst Karl war. Keinen Tag versäumte er, wenn es irgend sein konnte, den Gottesdienst; andächtig sah man ihn knieen und mit Demuth seine irdische Hoheit ablegen vor dem, vor welchem kein Stand etwas gilt. Den Gottesdienst hatte er noch sehr unvollkommen gefunden, aber er verbesserte ihn. Besonders war er ein großer Freund eines schönen, sanften Kirchengesanges. Aber seine Franken verstanden nicht zu singen; sie sprachen, wie noch jetzt die Schweizer, Weltgeschichte für Töchter. Ii*. 16. Aufl. 3

4. Theil 1 - S. 3

1880 - Stuttgart : Heitz
Vorwelt. 3 Menschen gab, die Erde aber schon mit mannigfaltigen Thierarten, und zwar zum Theil von ungeheuerer Größe, bevölkert war. In Sibirien, an den Strömen Ob, Jenisei und Lena, findet man eine so große Menge Stoßzähne einer großen Elephantenart (Mammuth), daß mit diesem ausgegrabenen Elfenbein ein bedeutender Handel getrieben wird. In Deutschland hat man bei Cannstatt (Württemberg), Burgtonna (Thüringen), Tiede (Braunschweig) und an anderen Orten große Lager ungeheuerer Stoßzähne von ähnlichen Thieren in der Erde gefunden. Es fällt dabei auf, daß diese Knochen in solcher Menge bei einander liegen, als wären sie absichtlich dorthin begraben worden. Bei Paris im Montmartre hat man Knochen gefunden, die einem Thiere, welches dem Nashorn oder Tapir zu vergleichen ist, gehörten; in Irland ein Rennthiergerippe, dessen Geweihe von einer Spitze zur andern 14 Fuß maßen; bei Mastricht einen riesenhaften Krokodilskopf; in Italien einen Büffelskopf, dessen Hörner an der Wurzel zwei Fuß von einander entfernt waren. An einem andern Orte hat man das Gerippe eines Thieres entdeckt, welches 18 Fuß lang war, also länger als alle jetzt lebende Landthiere (Mastodon). Sein Bau hatte mit dem des Tapirs am meisten Aehnlichkeit, es lebte in süßem Wasser, sraß Pflanzen und hatte im Unterkiefer zwei ungeheuere, nach unten gebogene Stoßzähne, deren es sich zum Ausreißen von Wurzeln der Wasserpflanzen, wohl auch, um sich damit aufs Land zu ziehen, bedient haben mag. Bei Buenos Apres in Südamerika fand man 1789 hundert Fuß unter der Erde ein riesenhaftes ©Met, welches eines der ältesten aller Fossilienskelette sein dürfte. Es ist 14 Fuß lang und 7 Fuß hoch und war einem Thiere eigen, welches zur Familie der Faulthiere gehört haben muß. Seine Plumpheit war ungeheuer, und das Mißverhältniß seiner Theile so groß, daß gegen seine Ungestalt das Rhinoceros zierlich, der Elephant leicht und das Flußpferd wohlgestaltet erscheinen würde. Sein Kopf war klein und unbedeutend, der Körper vorn niedriger als hinten; es trat mit den ganzen Tatzen auf, die vorn mit Krallen versehen waren. Es war unter allen Thieren, wenn auch nicht das größte, doch das plnmpeste, lebte wahrscheinlich in Höhlen und nährte sich von Wurzeln und Knollen. Bei Oxford wurden die Knochen einer ungeheuern Eidechse gefunden, die 7 Fuß hoch und 40 Fuß lang gewesen zu sein scheint. Besonders merkwürdig ist die große Fischeidechse, die man hier und da in Kalklagern gefunden hat. Sie hatte die Schnauze eines Delphins mit den Zähnen (manchmal

5. Theil 1 - S. 4

1880 - Stuttgart : Heitz
4 Alte Geschichte. 1. Periode. Vorwelt. an 180) eines Krokodils, den Kopf einer Eidechse mit den Wirbeln eines Fisches, und statt der Füße vorn und hinten gewaltige Flossen. Sie gehörte zu den Amphibien, lebte stets im Wasser und nährte sich von Fischen und anderen Wasserthieren. Hinten hatte sie einen langen gewaltigen Schwanz. Besonders riesenhaft war der Rachen und das Auge. Das letztere war so eingerichtet, daß es abge- plattet und abgerundet werden konnte, um bald in die Nahe, bald in die Ferne zu schauen. 1843 wurde im nordamerikanischen Freistaate ein Exemplar von 70 Fuß Länge gefunden. Auch gab es solche Eidechsen oder Saurier mit einem langen, schlangenartigen Halse; ebenso fliegende Saurier, deren flügelartige Gliedmaßen, wie bei den Fledermäusen, aus einer faltigen Haut gebildet waren. Sehr merkwürdig sind die Höhlen im mnggendorfer Thal in Nord- baiern. Eine davon, die gailenreuther Höhle, besteht aus sechs bekannten und mehreren unbekannten Abtheilungen. Alle enthalten eine Menge Knochen von Thieren der Urwelt; manche liegen schichtenweise in den Gesteinen, andere lose am Boden, noch andere in Tropfstein eingeschlossen. Je tiefer man in die Höhle eindringt, desto stärker wird der Modergeruch, und tritt matt in die fünfte, so kommt ein förmlicher Aasgestank dem Eindringenden entgegen. Hier liegt eine 5—6 Fuß tiefe Schicht von schwarzer Modererde, die durch die Verwesung vieler tausend wilder Thiere entstanden ist. Diese Thierüberreste stammen vom Höhlenbären und von einer Art Hyänen, nebst anderen Thieren, die ohne Zweifel als Beute in diese Höhlen geschleppt worden sind. Also Thiere, die jetzt theils dem Norden, theils dem heißesten Süden angehören, lebten damals in einem Lande zusammen und machten diese Höhlen zu ihrem Wohnsitze. Ein Reisender fand allein 180 Bärenschädel hier beisammen liegen, und viele andere wurden noch unter der Tropfsteindecke gefunden. — Auch von fossilen Vögeln hat man Ueber-reste gefunden, unter anderem in Nordamerika in einem Sandsteinbruche eine Menge Fußstapfen von Vögeln, die zum Theil von bedeutender Größe, noch größer als der Strauß, wahrscheinlich Sumpfvögel, gewesen sein müssen.*) *) »Es war einst ein Zeitalter, von dem keine Geschichte der Sterblichen redet. Da goß die Sonne heißere Strahlen auf unsern Continent und wölbte über ihn einen milderen Aether. Liebliche Augen blühten um die Pole, wo jetzt das Eismeer stockt und Alles in ewigem Schnee erstarrt. Im Norden erfüllten balsamische Wälder die Lüfte mit ihrem Aroma, und dort am Rheine erhoben sich auf schlanken

6. Theil 1 - S. 5

1880 - Stuttgart : Heitz
Die ersten Menschen. 5 Durch welche große Veränderungen diese uns jetzt unbekannten Thierarten untergegangen sind, wissen wir freilich nicht. Gewiß aber hat unsere Erde schon vor der sogenannten Süudfluth eine nicht geringe Zahl ungeheuerer Umwälzungen ihrer Oberfläche, Hebungen und Senkungen des Bodens, Gebirgsbildungen und Meeresvertiefungen erfahren. Nur so ist es zu erklären, daß wir jetzt die Knochen jener Thiere zum Theil tief in der Erde, und hier auch selbst Spuren von ganzen. Waldungen finden, an denen wir zum Theil noch die Baumarten und die Lage der Bäume erkennen können. Aber wann diese Veränderungen vorgegangen sind, weist uns keine Geschichte nach, weil das Menschengeschlecht erst in der jetzigen Epoche der Geschichte unserer Erde hinzugekommen ist. Wahrscheinlich ist es, daß zu keiner Zeit das ganze Erdenrund von einer allgemeinen Umwälzung ergriffen wurde, daß zu keiner Zeit die belebte Welt ganz vernichtet wurde. Vor einer Reihe von Jahrtausenden gefiel es Gott, die Erde, auf der bis dahin nur Thiere, zum Theil von riesenmäßiger Größe, gewohnt hatten, mit Menschen zu bevölkern. Wann dies geschehen, ist ungewiß. Man glaubte sonst, vor 6000 Jahren. Allein es finden sich in Aegypten Ueberrefte von Gebäuden aus dem Alterthume, die mehrere Jahrtausende vor unserer Zeitrechnung hinaufreichen, und die Kunst, mit der sie verfertigt sind, läßt vermuthen, daß das Menschengeschlecht damals schon länger als 1000 Jahre erschaffen gewesen sein mag. Stämmen die üppigen Palmen des Indus über die leichten Gebüsche der Pistazien. Unter dem Schatten der Bananen weidete in Deutschland das Elenthier und der Tapir, den jetzt nur Südamerikas Wälder beherbergen. In Deutschlands Flüssen badete sich das Nilpferd, und im Schlamme der Niederlande streckte sich ein riesenmäßiges Krokodil aus. Von den Alpen bis zum weit entlegenen Jenisei zogen Elephantenheerden, untermischt mit pferdeartigen Thieren. Es lagerten in Deutschlands Gauen das Nashorn und der Ur im Farrenkraut und im Schilfe des Bambus. Es erbebte der Boden unter dem Fußtritte des gigantischen Mam-muths und anderer Ungeheuer, die kein menschliches Auge gesehen hat; denn diese Schöpfung war der Herrschaft der Menschen noch entzogen. Auch höchst seltsam geformte Fische, vielgewundene Ammonshörner u. s. w. erfüllten die Meere. Aber Gott winkte; die Welt erschrak; der Erdboden wankte, und die Natur zerstörte wieder ihr Werk. Meere tauschten ihr Gebiet gegen Länder aus, und schonungslos ergriffen die Fluthen das Lebendige. Jetzt irrt der einsame Bergmann mit seinem Grubenlichte in unterirdischen Wäldern umher, sieht erstaunt die einst stolze Geber und Palme versteinert in dem Schooße der Erde, und fördert Ueberrefte unbekannter Ungeheuer ans Licht des heitern Tages."

7. Kleine Erdkunde für die Elementarschulen in Elsaß-Lothringen - S. 64

1876 - Straßburg : Heitz
64 Asien und Amerika unter gleicher Breite. In den Sandwüsten, wo nicht selten der tödtliche Samum weht, ist die Hitze oft unerträglich. Das Jahr theilt sich in die stürmische Regenzeit und in die trockene Zeit. Gebirge. — Aus dem nordafrikanischen Hoch- land ragt isolirt das Atlasgebirge. Im N.-W. des südlichen Hochlandes erhebt sich das Konggebirge, im N-O. das Alpenland von Habesch oder Abyssinien. Flüsse. — Afrika ist verhältnißmäßig ärmer an fließenden Wassern als die andern Erdtheile. In das mittelländische Meer ergießt sich der alt- berühmte Nil, welchem Aegypten seine Fruchtbarkeit verdankt. In den atlantischen Ocean münden: der Senegal, der Gambia, der Rio Grande, der Niger, der Kongo oder Zaire und der Orange-Fluß. Zum indischen Ocean fließt der Zambese. Unter den Seen Asrika's ist der Tschad im Tieflande des Sudan der bekannteste. Produkte. — Die uordasrikanische Pflanzen- welt gleicht vielfach der südeuropäischen. Die eigent liche afrikanische Vegetation beginnt erst südlich von der Sahara. Die Dattelpalmen, Feigen, Ananas, Kaffee, Zucker, Durrah oder Moorhirse u. s. w. haben hier ihre Heimath. Zu der afrikanischen Thierwelt gehören das Kameel, der Elephant, das Nashorn, das Nilpferd, die Giraffe, die Gazelle, die Antilope, das Zebra, der Strauß, der Löwe \ die Hyäne, der Schakal, das Krokodil. Das Mineralreich liefert Gold (Goldkörner und Goldstaub), Eisen, Kupfer, Salz, Steinkohlen, Dia- manten. 1 Der Tiger fehlt.

8. Kleine Erdkunde für die Elementarschulen in Elsaß-Lothringen - S. 71

1876 - Straßburg : Heitz
71 den Sklaven-See, und nimmt rechts den Abfluß des großen Bären-See's auf. Die Hauptabdachung geht nach O., S.-O. oder S. zum atlantischen Oeean. Nord-Amerika zeichnet sich besonders durch eine Reihe großer, zusammenhängender Seen aus. Der Winip e g-S ee hat mehrere Abflüsse in die Hud- sonbai. Der Obere-, Michigan-, Huron-, Erie- und Outario-See haben einen gemein- samen Abfluß, den L o r e n z st r o m , welcher sich in den gleichnamigen Golf am atlantischen Ocean ergießt. Der Verbindungsfluß zwischen Erie und Outario ist der Niagara, welcher den berühmten Wasserfall bildet. Zum Golf von Mexiko fließt der Mississippi, mit seinen großen Nebenflüssen: Missouri, Arkansas und Red River (rother Fluß), rechts; Illinois (Illinois) und Ohio (Oheio), links. Zum atlantischen Ocean, die südamerikanischen Flüsse: 1) Der Orinoko. 2) Der 5710 Kilom. lange Amazonen ström oder Maranon. 3) Der Rio de la Plata. Produkte. — Fast alle europäischen Hausthiere, unsere Obst- und Getreidearten, Hanf, Flachs, Zucker und Kaffee sind von Europa und andern Erdtheilen nach Amerika verpflanzt worden. Zu den einheimischen Produkten zählt man : a) Im Thierreich: den Jaguar, den Puma oder amerikanischen Löwen, den Alligator oder Kaiman, die Klapperschlange, das Elennthier,. das Faulthier, den Biber, den Bison, das Lama n. s. w.

9. Kleine Erdkunde für die Elementarschulen in Elsaß-Lothringen - S. 78

1876 - Straßburg : Heitz
78 mangelhaften Bewässerung nicht besonders fruchtbar. An den von den Europäern bewohnten Küstenstrichen werden Kartoffeln, Getreide, Tabak, und andere aus Europa eingeführte Gewächse gepflanzt. Einheimische Thiere find : das Känguruh, das unter dem Bauche eine Tasche hat, in welcher es seine Jungen trägt, und das Schnabelthier, ein Vierfüßler mit einem Entenschnabel. Das Mineralreich liefert Gold. Die bewohnten Küstenstriche stehen meist unter eng- lischer Herrschaft. Die Urbewohuer Neuhollands sind ganz ungebildet, aber auch wenig bildungsfähig. Städte. — Siduey (135,000 E>), Sitz des englischen Gouverneurs. — Melbourne (194,000 E.), Hauptort der Goldgebiete. — Adelaide (40,000 E.), an der Südküste, westlich von der Mündung des Murray. 2. Die innere Jnselreihe. Zu dieser Reihe gehören außer mehreren kleinen Inselgruppen: die Insel T a s m a n i a oder Van Die- mensland, Neu-Guiuea, Neu-Britauuieu, die S alomons-Jnseln und Nen-Caled onien, französischer Deportationsort. 3. Die äußere Jnselreihe. Diese äußerst fruchtbaren Inseln haben ein heiteres und gesundes Klima. Sie sind größtentheils von Ma- layen bewohnt. Die Kokospalme, der Brotbaum und der Pisang (ein Baum mit nahrhaften Früchten und eßbaren Blüthenkolben) liefern die pflanzliche Nahrung der Einwohner. Zu der äußern Reihe gehören : N e u - S e e - laud,die Marianen, die Karolinen, die Fid schi-Inseln, die Fr e und s ch asts-Inseln,

10. Kleine Erdkunde für die Elementarschulen in Elsaß-Lothringen - S. 46

1876 - Straßburg : Heitz
46 Seine Grenzen sind: Im N., das Eismeer; im O., das uralische Gebirge, der Fluß Ural und das kaspische Meer; im S>, der Kaukasus, das schwarze Meer und die Türkei; im W., Oesterreich, Preußen, die Ostsee und Schweden. Bodenform und Klima. — Die Oberfläche Rußlands besteht vorwiegend aus einer Ungeheuern Tiefebene, die sarmatische Ebene genannt, welche westlich von der Weichsel in die norddeutsche übergeht. Diese Fläche wird nur von zerstreuten Hügelzügen und breiten Landrücken unterbrochen. Ueber den südlichen Theil, den Küsten des schwarzen und kaspischen Meeres entlang erstrecken sich nner- meßliche Steppen. Das Klima muß natürlich in einem so ausgedehnten Lande sehr verschieden sein. Während in Ta nrien (Halbinsel Krim), Südfrüchte gedeihen und das Kameel die südlichen Steppen durchzieht, während die mittle- ren Provinzen Getreide im Ueberfluß hervorbringen, erstarren die nördlichen Gegenden am weißen Meere zur kalten Einöde, wo das Rennthier sich von dürf- tigem Moose ernährt, und Hermeline und Eisbären die Schneefelder durchziehen. Gebirge. — Das innere Rußland hat keine eigentlichen Gebirge aufzuweisen. Unter den so eben erwähnten Hügelzügen bezeichnet man 1) Den Uralisch-baltischen Landrücken, welcher von der Petschora-Quelle bis zur Wolga- Quelle hinzieht; hier unter dem Namen Waldai- Höhe und Wolchonskywald, eine Höhe von 325 M. erreicht, und dann mit geringer Senkung in die norddeutsche Tiefebene übergeht. 2) Der uralisch-karpathische Landrücken, welcher am Südende des Ural beginnt und sich westwärts bis an die Karpathen erstreckt.
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